Zähneputzen gilt neben dem Zubettbringen, dem morgendlichen Anziehen und dem Wickeln ab einem gewissen Alter als sowas wie der Endgegner für Eltern von Kleinkindern und Babys. Was also tun, wenn das Geschrei beim Zähneputzen groß ist und der Kopf des Sprösslings derart exorzismusgleich von rechts nach links geworfen wird, dass das vorsichtige Schrubben der kleinen Beißerchen nahezu lebensgefährlich ist?

Es gibt wirklich Routinetätigkeiten im Alltag mit einem Kleinkind, die bei allen Beteiligten mehr oder weniger verhasst sind. Zähne zu putzen finden wohl fast alle doof. Zumindest ist mir noch kein Elternteil begegnet, das lächelnd von der hervorragend funktionierenden Zahnhygiene des Nachwuchses erzählt hat. Ich behaupte mal, dass das auch die absolute Ausnahme ist. Wie immer gilt also: Machen wir uns alle locker. Die Welt wird nicht untergehen, wenn das Kind nicht von Babytagen an perfekt gereinigte Zähnchen aufweist. Wären die Auswirkungen so dramatisch, würden wir alle mit schwarzen, kaputten Kauleisten rumrennen. Tun aber die wenigsten. Also: Durchatmen und nicht aufgeben.

Warum sich Hartnäckigkeit bei der Zahnpflege bezahlt macht

Auch wenn es absolut keinen Spaß macht den Nachwuchs mit der lustig aussehenden, bunten Bürste Tag für Tag zur Dentalreinigung zu überreden – Oder seien wir ehrlich: Manchmal auch vorsichtig zu zwingen. – , so sinnvoll ist es doch hartnäckig am Ball zu bleiben. Selbst wenn man nur zweimal im Blindflug über die Zähne schrubbt, so sehr speichert Euer Kind das tägliche Geputze als Ritual ab. Es gehört dazu. Es merkt auch: Kneifen ist nicht. Irgendwann tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Das Kind gewaltsam festzuhalten und zum Zähneputzen zu zwingen, ist jedoch nicht die beste Idee. Man sollte sich immer fragen, wie man selbst sich dabei als Kind gefühlt hätte. Besser ist es Euerm Nachwuchs zu erklären, warum das Zähneputzen so wichtig ist.

Strategien für stressfreies Zähneputzen

Eins vorneweg: Auch hier gibt es keine Lösung, die bedingungslos bei jedem Kind funktioniert. Es gilt wie immer: Try & Error. Im Leben mit Schnuti haben wir festgestellt, dass immer wieder Phasen gibt, in denen Zähneputzen tatsächlich fast unmöglich ist. Meistens zahnt sie dann gerade fürchterlich. In diesen Phasen entwickeln wir immer neue Ideen, wie wir ihr das Säubern ihrer kleinen Reißzähne schmackhaft machen können. Unsere verschiedenen Taktikten fruchten für gewöhnlich circa zwei drei Monate – bis der nächste Zahn kommt. Dann schmerzt der Kiefer scheinbar zu sehr als dass Mama oder Papa mit der kunterbunten Bürste über die Milchzähnchen gleiten darf.

Es ist also empfehlenswert sich nicht der Illusion hinzugeben, dass man nun einmal etwas ausprobiert, das dann bis zum Beginn der Pubertät funktoniert. Aber es besteht die reelle Chance, dass Ihr zumindest ein paar etwas entspanntere Wochen hinsichtlich der Zahnpflege Eures Nachwuchses habt.